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Bespitzelung durch die Stasi
Seit Beginn meiner Tätigkeit bei der Deutschen Post wurde beim Ministerium für Staats-
sicherheit (MfS) eine Akte über mich geführt. Die Stasi beobachtete nicht nur, sondern griff auch -
von mir meist unbemerkt - in mein Leben ein. 1959 nach dem Studium durfte ich nicht
die von mir gewählte Arbeitsstelle antreten und 1972 sorgte sie z. B.
dafür, daß ich nicht am sog. DDR-Staatsplanthema "Interkosmos" mitarbeiten durfte.
An der vordersten Front der Stasi kämpfte als Spitzel und Anscheisser der IMS
"Sachse", mein langjähriger "Kollege" Eberhard J. aus Berlin-Bohnsdorf (IMS = Inoffizieller Mitarbeiter
für Sicherheit, Spitzel der niedrigsten Kategorie). IMS "Sachse" hat nicht nur mit großem Eifer bis
zur Wende die Spitzelaufträge seines Führungsoffiziers Hauptmann Eberlein ausgeführt, sondern
auch aus eigenem Antrieb regelrechte Anscheiß-Berichte geliefert.
1986/87 wurde ich dann im Rahmen einer sog. Operativen Personenkontrolle umfassend
überwacht (OPK "Antenne"). Die einzelnen Massnahmen wurden detailliert mit Terminen und
Verantwortlichkeiten in einem Massnahmeplan festgehalten. Bei einer Besuchsreise
nach West-Berlin aus dringenden Familienangelegenheiten hat die Stasi sogar tagelang jeden meiner Schritte
verfolgt und in einem Beobachtungsbericht festgehalten.
Auch bei Dienstreisen ins sozialistische Ausland wurde die Beobachtung "bei Bedarf"
fortgeführt. Über die Internationale Abteilung des MfS wurde z. B. der
Geheimdienst der CSSR gebeten, die Beobachtung in Prag durchzuführen.
Und wenn Sie dem obersten Tschekisten Erich Mielke
mal so richtig die Visage verformen wollen, dann ist auch dieses möglich!
Interessante Link-Listen zum Thema Stasi findet man z. B. unter
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